Mittwoch, 21. Oktober 2009

Ich auch ein Sondervermögen

Ich denke, ich werde mir jetzt auch ein Sondervermögen einrichten, so wie es die Schwarz-Gelben auf Staatsebene vorhaben. Schließlich gibt es genug dringliche Ausgaben, die getätigt werden müssten. Das Auto ist schon ziemlich alt, die Küche nicht mehr schön und so manche hübsche Kleinigkeit würde mein Leben bereichern können. Und seit man jetzt keine Schulden mehr macht, sondern das Aufnehmen von fremdem Geld als "Anlegen eines Sondervermögens" bezeichnet, fühle ich mich richtig gut bei diesem Gedanken.

Ich bitte Sie - unsere Eltern haben doch immer dazu geraten: "Kind, wenn es geht, leg´ dir beizeiten Vermögen an." Einzig das Verhältnis zu meinem Kind, das könnte dadurch belastet werden, wird der Junge doch in zwanzig oder dreißig Jahren das von mir aufgelegte Vermögen abtragen müssen ... durch 75%ige Abgaben auf seine Arbeit; durch Grundsteuern, die das Haus auffressen werden, das er von uns zu erben hoffte; durch eine Staatsverschuldung, die unser ressourcenfreies Deutschland in einer Armenhaus verwandeln könnte ...

Aber was solls, jetzt wird erst einmal Vermögen geschaffen.

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Egal, Kleingeld halt ...

Mittwoch, 14. Oktober 2009

Mythentag im Mythenlabor (Worms)

Passend zum Datum - 31. Oktober - "Halloween" - werden Friedhelm Schneidewind, der Conventus Tandaradey und ich einen Tag im Nibelungenmuseum in Worms gestalten. Vorträge, Geschichten, Musik und ein Schreibworkshop werden sich um die ganze reiche Welt der Mythen drehen, die ich, wie Sie vielleicht als Kenner dieser Site wissen, ja für ganz essentielle Bestandteile des menschlichen Denkens und Glaubens halte (siehe hier im Mythenaufsatz).


Samstag 31.10. / 10-18 Uhr
Nibelungen, Orks und der Drachen Tod
Mythentag im Nibelungenmuseum

Tagesprogramm mit Vorträgen und Workshops von und mit Friedhelm Schneidewind und Frank Weinreich

Ort: Mythenlabor im Nibelungenmuseum

Die beiden Mythen-, Fantasy- und Tolkienexperten Friedhelm Schneidewind (Hemsbach) und Dr. Frank Weinreich (Bochum) präsentieren an Halloween spannende und unterhaltsame Vorträge rund um Mythen und Moderne.

Samstag 31.10. / 20 Uhr
Liebe, Tod und Weingelag - Von Walther über Oswald bis zu Bellman
Konzert mit der Gruppe Conventus Tandaradey

Ort: Heylsschlösschen Worms (Schlossplatz 1).

Wie schon bei ihrem mitreißenden Auftritt zu Halloween 2007 wird die Mittelaltergruppe Conventus Tandaradey das Wormser Publikum auch in diesem Jahr in fremde Gefilde und ferne Zeiten entführen: ins Mittelalter mit Liedern von Oswald von Wolkenstein und François Villon, in die Renaissance mit Thoinot Arbeau und den frühen Barock mit John Playford und Liedern von Carl Michael Bellman.

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Liebe, Tod und Weingelag ...

Vorträge und Workshop von 10 - 18 Uhr.

10:00 Uhr: Frank Weinreich:
Fantasy – ein Menschenrecht. Nibelungen allezeit ...

11:00 Uhr: Friedhelm Schneidewind:
Warum Siegfried die letzten Orks erschlug. Die (nicht ganz ernst
gemeinte) Wahrheit über die Nibelungen

14:00 bis 16:00 Uhr: Workshop mit Friedhelm Schneidewind und Frank
Weinreich:
Ich Siegfried, ich Brunhild
Wir schaffen unsere eigenen Heldinnen und Helden.
Workshop zum Texten und Schreiben

16:00 Uhr: Friedhelm Schneidewind:
Tiamat, Fafnir und Smaug. Drachen einst und jetzt

17:00 Uhr: Frank Weinreich:
SENSATION! Französischer Archäologe weist nach: J.R.R. Tolkien hat den
»Herrn der Ringe« nicht erfunden!
Eine (nicht ganz ernst gemeinte) Geschichte

anschließend (20:00 Uhr)
KONZERT mit CONVENTUS TANDARADEY im Heylsschlösschen:
»Liebe, Tod und Weingelag’«


Einzelvorträge je 5 Euro, alle Vorträge im Paket: 15 Euro
Konzertbesuch: 10 Euro

Komplettticket: Vorträge und Konzert: 20 Euro

Anfragen unter Nibelungenmuseum Worms: 06241-202120

Ich würde mich sehr freuen, Sie in Worms zu treffen!

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Montag, 12. Oktober 2009

Phantastik-Konferenz in Hamburg, inkl. ...

... Gründung einer "Gesellschaft für Phantastik" - eine ganz spannende Sache, die da im Herbst 2010 stattfinden wird; getrübt nur dadurch, dass die Phantastik mit "F" schreiben ...

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Call for Papers
Erste Jahrestagung und Gründungskonferenz der
Gesellschaft für Fantastikforschung (GFF)
Fremde Welten
Wege und Räume der Fantastik im 21. Jahrhundert
an der Universität Hamburg
30. September – 03. Oktober 2010


Der Erfolg von Joanne K. Rowlings Harry Potter Romanen, der Matrix-Reihe der Wachowski-Brüder und Peter Jacksons Herr der Ringe hat weltweit dafür gesorgt, dass die Themenbereiche der Fantastik aus der Einordnung in die Genreliteratur heraus getreten sind und sich einen Platz im weiten Feld der akademischen auseinandersetzungen erobert haben. Das überwältigende Interesse der Menschen an Fantastik - in all seinen Spielarten - wurde schnell von den Medien aufgegriffen
und führte dazu, dass auch im akademischen Rahmen Forschungsaktivitäten initiiert oder intensiviert wurden. Im angloamerikanischen Sprachraum traf der populäre Boom auf bereits vorhandene Strukturen, so dass Organisationen wie die International Association for the Fantastic in the Arts (IAFA) oder die Science Fiction Research Association (SFRA) das neu gewonnene Interesse an ihrer Arbeit begrüßen und sich dadurch stärker innerhalb der akademischen Forschergemeinschaft positionieren
konnten.

Im deutschen Sprachraum jedoch ist das akademische Interesse an Fantastik bislang ohne ausreichende Anbindung an eine gemeinsame Organisation oder ähnliche Netzwerkstrukturen. Wir sehen daher die Gründung einer Gesellschaft für Fantastikforschung (GFF) als ersten wichtigen Schritt, die deutschsprachige Forschung zur Fantastik international anzubinden und somit einerseits diese Forschung sichtbarer zu machen und andererseits Grenzen zu überschreiten und Forscher in einer
Gesellschaft zu vereinen. Zu diesem Zweck ist an der Universität Hamburg geplant, im Oktober 2010 die Gründungskonferenz und erste Jahrestagung der GFF mit dem Titel „Fremde Welten - Wege und Räume der Fantastik im 21. Jahrhundert“ abzuhalten. Die Konferenz ist ausdrücklich interdisziplinär und international angelegt und versteht den Begriff „Fantastik“ in seiner umfassenden Definition als Oberbegriff aller fantastischen Genres, wie etwa Fantasy, Horror, Gothic, Science Fiction, Speculative Fiction, aber auch Märchen, Fabeln und Mythen. Interdisziplinarität ist dabei ein zentraler Aspekt der GFF, die sich als akademisches Netzwerk versteht, das mögliche Forschungsinteressen vor allem aus Literatur, Film, Fernsehen, Kultur, Kunst, Neuen Medien, Architektur und Musik vereint und zusammenführt, aber auch Einflüsse aus Soziologie, Anthropologie, Geschichtswissenschaft und Philosophie in sich aufnimmt. Internationalität ist dabei durch die bifokale Ausrichtung der Gesellschaft und der Konferenz gewährleistet, die sich einerseits an deutschsprachige Forscher eben dieser Bereiche richtet, aber andererseits auch Mitglieder und Teilnehmer aus der internationalen Forschung zur deutschsprachigen Fantastik sucht und ausdrücklich einlädt.

Die Konferenz versteht Fantastik als einen der wichtigsten Teilbereiche der populären Kultur und sieht in ihr eine Reflektion von Machtverhältnissen und Interessenskonflikten, die im Populären eine Vorwegnahme von gesellschaftlich zentralen Diskursen erfährt, wie sie sonst in keinem anderen kulturellen Bereich zu finden ist. Als eine Form, die sich per se mit alternativen Welten bzw. grenzüberschreitenden Erfahrungen von Raum und Zeit befasst, bietet die Fantastik ein
geradezu paradigmatisches Feld, fiktionale kulturelle Räume vor dem Hintergrund historisch-realer Entwicklungen zu untersuchen bzw. aus Sicht des 21. Jahrhunderts neu zu entdecken. Zu untersuchen gilt, warum unsere Gesellschaft nach Fantastik verlangt und welche Alternativen diese Kulturform uns aufzeigt? Wie hat sie sich in den letzten Jahren verändert und entwickelt? Und speziell im deutschen Sprachraum besteht noch die Frage, welche Räume sie bislang errichtet hat und wo sie sich derzeit wieder findet?

Die Konferenz „Fremde Welten - Wege und Räume der Fantastik im 21. Jahrhundert“ versucht einerseits eine Bestandsaufnahme der akademischen Auseinandersetzung mit Fantastik im deutschen Sprachraum zu leisten, andererseits diese Forschungen in einen internationalen Dialog zu bringen. Sie möchte Forscher und Interessierte zusammenführen und einen Austausch über die vielen, noch offenen Fragen anregen. In Anlehnung an den Konferenztitel lassen sich daher
beispielhaft einige dieser Fragen benennen: Welchen Weg ist die Fantastik bislang gekommen? Welchen Weg wird sie in Zukunft gehen? Und vor allem: Wo ist sie zurzeit zu finden, welche Räume hat sie für sich erschlossen?

Die Organisatoren rufen nun alle Interessierten auf, bis zum 01.04.2010 Vorschläge für Beiträge zur Konferenz einzureichen. Möglich sind Vorschläge für Vorträge (in Vortragssitzungen bis zu 3 Teilnehmern, je 20 Minuten), Panel-Diskussionen (moderiert, mit 3-5 Teilnehmern) oder Autorenlesungen aus allen Bereichen der Fantastik in deutscher oder englischer Sprache. Vorschläge von max. 250 Wörtern und kurze, biografische Information sowie Kontaktdaten richten Sie bitte per Email an: lars.schmeink [at] uni-hamburg.de. Weitere Informationen erhalten Sie ebenfalls unter dieser Adresse.

Organisation:
Lars Schmeink, Prof. Dr. Astrid Böger, Prof. Dr. em. H.-H. Müller
Universität Hamburg
Institut für Germanistik II
Von-Melle-Park 6
D-20146 Hamburg

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Wie gesagt, ich finde es hochspannend und habe mich auch schon mit einem Vortragsvorschlag für die aktive Teilnahme an der Konferenz beworben. Außerdem plane ich, der zu gründenden Gesellschaft beizutreten. Hier etwas wie die SFRA aufzuziehen, ist lang schon nötig, jetzt scheint es zu passieren.

Aus dem Tolkien-Umfeld werden einige nahmhafte Expertinnen und Experten (Thomas Honegger etwa) dazu kommen und auch sonst höre ich aus der Ecke der Phantasten, wie Friedhelm Schneidewind oder Fanfan Chen, dass viele Leute planen, nach Hamburg zu kommen. Das könnte ein großer Erfolg werden, gesellen Sie sich doch auch dazu.

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Auf nach Hamburg; Bus, Bahn und normale Autos gehen natürlich auch ...

Freitag, 9. Oktober 2009

Obama bekommt Friedensnobelpreis? Das ist gut ...

... auch wenn ich im ersten Augenblick dachte: Wofür, der hat doch noch gar nix erreicht? Aber der Nobelpreis, besonders der für den Frieden war noch nie ein Preis, der nur für Erreichtes verliehen wird, sondern immer schon auch, um als förderungswert erkannte Prozesse durch die enorme Publizität des Preises zu unterstützen. Und das hat in den letzten Jahrzehnten immer mehr zugenommen. Warum also nun nicht einmal an jemanden, der offenkundig gute Politik machen will, aber dafür gerade jetzt dringend unterstützt werden muss?

Sicher, mir wäre es lieber gewesen, wenn die chinesischen Dissidenten Hua Jia und/oder Wei Jingsheng, gerade jetzt, 20 Jahre nach dem Tiananmen-Massaker, den Preis bekommen hätten, doch das ist Gefühl. Die Ratio sagt: Wenn das schon ein politischer Preis ist, dann sollte er auch pragmatisch da eingesetzt werden, wo er etwas bewirkt. Und die Unterstützung der Dissidenten würde durch eine Preisverleihung nicht mehr wesentlich weiter gestärkt werden; eher noch würde das Regime Chinas noch weiter auf stur schalten und die Repressionen wegen der vermehrten Öffentlichkeit erhöhen, um nur ja nicht schwach zu erscheinen.

Obama aber hat zwar noch nichts gemacht außer guten Plänen, aber diese sind in großer Gefahr.
- In der Außenpolitik werden Friedensbemühungen immer torpediert, aber die zusammengewachsene Welt ist auch immer mehr durch die öffentliche Meinung beeinflussbar. Obama versucht nun wirklich, ausgleichend zu wirken und gerecht zu vermitteln, besonders im Nahen Osten. Mehr hat Jimmy Carter auch nicht getan, und der wurde auch Preisträger. Bei Obama in seiner derzeitigen Machtposition besteht die Chance, dass die Friedensbemühungen sich nachhaltiger auswirken und wenn nicht, hat Oslo zumindest ein frühes Zeichen gesetzt.
- In der Innenpolitik geht es Obama um Gerechtigkeit und soziale Belange, wie sie in einer so ungleich ausgestalteten Gesellschaft wie den USA bitter nötig sind. Warum also auch nicht hier ein Zeichen für den Wandel setzen? Das wird die Republikaner des rechten Flügels als Einmischung von außen natürlich noch mehr aufbringen, aber die könnten den Päsidenten sowieso nicht mehr hassen, als sie es eh schon tun. All jene aber, die nicht so verbohrt sind, werden moralisch unterstützt, wenn 'ihr' Staatsoberhaupt diese vielleicht anerkannteste Auszeichnung erhält, die man auf der Welt bekommen kann.

Lustig ist es, gerade jetzt, eine Stunde nach Verkündung der Entscheidung, Obama und Friedensnobelpreis zu googeln, und dann auf all die vorher erschienenen Artikel zu stoßen, in denen geweissagt wurde, dass es viel zu früh sei, ihm jetzt den Preis zu verleihen.

Ja, es wäre zu früh, ihm den Preis zu verleihen, wenn wirklich das Ergebnis das Wichtigste des Friedesnobelpreises wäre (in den Naturwissenschaften ist es das), aber das ist ja eben nicht mehr das Wichtigste; der Preis ist ein Fanal der politischen Einmischung geworden. Es ist gefährlich, den Friedensnobelpreis zu diesem Fanal gemacht zu haben, aber dieses Jahr ist es noch mal gutgegangen, denn es hat den Richtigen getroffen.


Foto am 09-10-2009 um 12.26

Mittwoch, 7. Oktober 2009

Kompromisslos ist immer schwierig ...

... aber in der Politik grundsätzlich fatal, weil es andere Meinungen prinzipiell ausschließt - und die gibt es immer -, denn die eigene wird dadurch absolut gesetzt - und die anderen bleiben auf der Strecke. Was die Linke in NRW nun als Programmentwurf hat durchsickern lassen ist genau das: kompromisslos.

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Ich beurteile dabei gar nicht die Forderungen, sondern die Position an sich, die sich in Forderungen ausdrückt, die der Linken, na sagen wir mal, ein Alleinstellungsmerkmal verschaffen: Verstaatlichung weiter Industrieteile, Abschaffung des Justizwesens u.ä.

Was die Linke da fordert, steht in meist diametralem Gegensatz zu allem, was die anderen Parteien sowie die Mehrheit der Bevölkerung wünschen. Gut, das kann man machen und hoffen, aus eigener Kraft 51 Prozent aller Mandate zu erringen. (Dann funktioniert natürlich immer noch nicht alles - die Abschaffung der Gewaltenteilung bspw. ist verfassungswidrig und nicht ohne die Abschaffung des Grundgesetzes machbar ... und spätestens hier sollten sich alle Bürger massive Widerstandsmaßnahmen gegen die Linke überlegen.)

Das kann man sich aber nicht auf die Fahnen schreiben, wenn man wirklich etwas verändern will, denn dafür braucht man immer auch die anderen, zumindest einen gewissen Anteil der anderen, bis man eine Masse zusammen hat, die ausreicht, Neues auszuprobieren. Und wir reden hier von einem Wahlprogramm, Landtagswahl 2010 in NRW.

Bei dieser Wahl besteht die reelle Chance, die CDU/FDP-Regierung abzuwählen. Aber nur, wenn Linke, Grüne und SPD zusammenarbeiten. Radikalforderungen wie die der Linken signalisieren aber, wenn sie ernst gemeint sind, dass diese Zusammenarbeit nicht funktionieren wird.

Und warum sie überhaupt erst aufstellen, wenn sie nicht ernstgemeint sind? Die bisherigen Punkte der Linken reichen völlig aus, um all ihre Wähler zu mobilisieren. Mit DDR-Reminiszenzen wie der Verstaatlichung der Industrie aufzuwarten, dürfte so manchen eher wieder abschrecken. Also sind die NRW-Linken entweder verwirrt und glauben tatsächlich an Campanella oder sie meinen es so ernst, dass die befürchtete Kompromisslosigkeit zutrifft.

Sind sie aber wirklich so kompromisslos, dann schließen sie jegliche konstruktive Zusammenarbeit mit anderen Parteien aus. Das ist eine Radikalität, die sich nicht mit moderner Demokratie in einer pluralistischen Gesellschaft vereinbaren lässt und Stimmen für die Linke sind dann verlorene Stimmen. Beziehungsweise gefährlich, denn wer kompromisslos ist, droht auch, seine Meinungen unter allen Umständen und mit allen Mitteln durchzusetzen.

Schade eigentlich, denn die jetzige NRW-Regierung ist schon bedenklich schlecht. Auch täte es dem ganzen Land gut, wenn NRW ab nächstem Jahr wieder links regiert würde, schon als Gegengewicht zur neuen Bundesregierung. Nur geht das wohl nicht ohne die Linke.

Aber mit dieser Linken dann doch lieber nicht ...

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Kann man also nur hoffen, dass die hier zitierten Meinungen ehrlich sind.



Montag, 5. Oktober 2009

RingCon 2009

RingCon 2009 ist nun auch wieder vorbei ... schade ...

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trübsalblas ...

Nein, ganz so schlimm ist es nicht, dass es vorbei ist, aber es war wieder richtig schön. Obwohl ich etwas Skepsis hatte, dass die Erweiterung auf Twilight die Con noch viel weiter in Richtung Filmfanh-Hype verschieben würde. Aber das stimmte gar nicht, denn noch nie waren die Vorträge so gut besucht wie dieses Mal, und das nicht nur bei mir. Damit hätte ich kaum gerechnet. Und wenn ich nach den Gewandungen und dem Alter meiner Vortragsgäste gehe, so konnte ich doch eine ganze Reihe von Harry Potter- und Twilight-Fans interessieren, die ich auf früheren Cons eher in den Schlangen der Autogrammsessions sah. Die kauften sogar Bücher - und so ganz unanspruchsvoll ist mein Buch über die Fantasy ja nicht gerade.

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Phantastisches Getier auf der RingCon


Ich hielt zwei Vorträge, einen über Gewalt in der Fantasy und einen über das Verhältnis von Mythen, Sagen, Märchen und Fantasy und hatte jeweils ein sehr interessiertes Publikum von mehr als hundert Personen, die auch in eine Diskussion einstiegen - so macht das Spaß! Diskussion aber war natürlich hauptsächlich bei der dritten Auflage des Streitgesprächs zwischen Anja Stürzer und Friedhelm Schneidewind angesagt, die sich wieder köstlich zum Thema Harry Potter, diesmal die Verfilmungen, beharkten.

Die Nachfragen und Diskussionen bei meinen Vorträgen, besonders aber die Mitarbeit am Streitgespräch (nach 15 Minuten hatte ich genug Wortbeiträge notiert, dass wir drei Stunden hätten debattieren können) zeigten wieder einmal, dass die oftmals so belächelten Cons (belächelt nur von snobistischen Unbeteiligten) ein wunderbarer Quell von Kreativität, Inspiration und fruchtbarer Auseinandersetzung sind. Und da die Phantastik ja gar nicht phantastisch (im Sinne von übernatürlich) ist, sondern sich ganz um den Menschen dreht, ist das auch ein Beweis dafür, dass es auf Cons nicht weniger anspruchsvoll zugehen kann wie im hochherrschaftlichsten Literaturseminar oder philosophischen Symposion.

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Zugegeben: manchmal sind die Diskussionen nicht ohne ...

Dass dabei Blödelei und Spaß den gleichen Raum einnehmen, wie die Kultur, macht Cons dafür viel leichter verdaulich und deshalb attraktiver. Und wenn man jetzt weiterdenkt und die Cons in Verbindung mit den Internet-Communities wie der "Grünen Hölle" bringt, die im Hintergrund einer jeden Con stehen und an 365 Tagen im Jahr die Verbindung der Phantasten untereinander aufrecht erhalten, dann kann man schon von einer neuen Weise sprechen, in der Kultur gelebt wird. Was die persönlichen Verhältnisse angeht, so sind die nicht anders als bei den Teilnehmerinnen und Teilnehmern der literarischen Salons des 19. Jahrhunderts, aber dafür sind sie weniger auf die 'guten Kreise' beschränkt und damit offener, so dass kulturelle Teilhabe einfacher und egalitärer wird.

Ich jedenfalls freue mich auf die nächsten Cons wie Elbenwaldspektakel, Thing, FedCon und NordCon, und natürlich die nächste RingCon.

Bleiben Sie phantastisch! (Aber seien Sie auf den Cons vorsichtig, wenn Sie Orks fotografieren wollen.)

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