Dienstag, 30. Dezember 2008

Frohes neues, gutes altes ...

2008 geht, 2009 ist schon fast da. Hmm, es ist natürlich hoch artifiziell, Zeitläufte willkürlich durch bestimmte Daten einzuteilen, aber der menschliche Ordnungssinn braucht so etwas, auch und gerade, um sich denkend orientieren zu können. Ein kurzer Blick zurück und voraus also, der sich um einen eigentlich insignifikanten Tageswechsel dreht.

2008 war, was „the big picture“ angeht, sicherlich ein Jahr, dass fast völlig vom Wirtschaftsgeschehen bestimmt war. Das Finanzsystem brach also fast zusammen. Das wird auch 2009 stark negativ beeinflussen - glauben Sie mir, das ich das Folgende durchaus in sorgender Anerkenntnis der Tatsache schreibe, dass viele Menschen weltweit in durch Arbeitsplatzverluste in Not geraten werden -, aber letztlich habe ich ein ziemlich starkes Gefühl, dass diese Finanzkrise genau richtig kam.

Die Ökonomen haben in den letzten zwanzig Jahren einen immer wilder werdenden Tiger geritten, aber der jetzige Sturz ist schmerzhaft, doch nicht tödlich, was er in zwei, drei Jahren vielleicht durchaus geworden wäre. So kommt die Erkenntnis, dass Schneeballsysteme nicht funktionieren können und das Geld nur dann einen Sinn hat, wenn es eine Stellvertreter- oder Pfandfunktion für echte Waren und Werte darstellt, noch rechtzeitig. Die kommende Flaute wird die Welt ertragen.

Und daraus lernen. Es stimmt ja gar nicht, dass man nicht aus der Geschichte lernt, es ist nur so, dass es sooo viel ruhiges Bedenken erfordert, die historischen Lektionen zu beherzigen. Aber bei aller Hektik im vergangenen Herbst, wurden doch beispielsweise die Lektionen der Weltwirtschaftskrise der Dreißiger Jahre ganz gut umgesetzt und die gröbsten Fehler wurden vermieden. Aus dem Herbst 2009 werden die Ökonomen neue Dinge lernen und ihre Theorien und Instrumente weiter verbessern.

Und auch wir Nichtökonomen können wichtige Dinge aus der Krise lernen. Zuerst vielleicht die Tatsache, dass das mit den Schneeballsystemen nie und auch nicht in unseren Leben funktionieren kann. Ich finde diese Gier so erstaunlich, die Menschen dazu veranlasst, einfach den Hals mit Geld nicht vollkriegen zu können.

Da reicht es also nicht aus, dass ein Unternehmen eine Rendite von gesunden 5 Prozent macht. 5 Prozent scheint mir eine allseits verträgliche Wertschöpfung zu sein, die nachhaltig wirken kann. Ich hätte gerne ein unkompliziertes Sparkonto, das 5 Prozent abwirft. Das würde mir dann aber auch reichen. Aber nein ...

Da reicht es auch nicht, dass ein Unternehmen eine Rendite von 15 Prozent erreicht. Das ist ein Wachstum, das, egal in welcher Branche, doch schon nicht nachhaltig sein kann, denn so kann es doch nicht immer weitergehen, sagt einem schon der gesunde Menschenverstand. Aber nein ... reicht auch noch nicht.

Da gibt es dann, etwa im IT- oder Energiebereich, Unternehmen, die mehr als 15 Prozent schaffen. Jetzt geben die eine „Gewinnwarnung“ aus, dass der nächste Quartalsgewinn nicht 20, sondern nur noch 15 Prozent (also immer noch nichtnachhaltiges Wachstum) betragen wird, und dann verliert so ein höchstprofitables Unternehmen 25 Prozent an (Börsen-)Wert. Die hinter dieser ‚Enttäuschung‘ stehende Gier verstehe ich schlicht nicht. Sie ist mir einfach nicht nachvollziehbar. Doch war es das schon? Aber nein ... es geht noch doller.

Denn man kann ja auch 25 Prozent als Renditeziel ausgeben. Oder versprechen, und zwar als jährliches Ziel. Das ist aber, und da haben die deutschen Bischöfe zu Weihnachten völlig Recht gehabt, so unlauter, dass es an Betrug grenzt.

Warum diese Gier? Ich verstehe jeden Goldgräber am Klondike im 19. Jahrhundert, der, aus einer armseligen materiellen Situation kommend, bei einem Goldfund ausflippt und über alle Stränge schlägt. Ich kann auch nachvollziehen, warum Menschen sich über einem solchen Fundort gegenseitig erschießen. (Nachvollziehen heißt weder billigen noch entschuldigen.)

Aber die Gier eines Menschen, der als Milliardär mit Aktien zockt, um aus 7 Milliarden Euro 9 Milliarden zu machen, und dabei ein Riesenunternehmen mit all dessen sozialen Verantwortlichkeiten aufs Spiel setzt - eine solche Gier verstehe ich nicht. Das ist so absurd, das kann doch nur als pathologisch erklärt werden, oder?

Ganz ähnlich aber ist die Gier gelagert, die auf den Aktionärsversammlungen und auf dem Börsenparkett zum Ausdruck kommt, wenn abgestraft wird, wer keinen exorbitant hohen Gewinn, sondern nur einen sehr hohen Gewinn erreicht. In geringerem Ausmaß zeigt sich hier die gleiche Absurdität wie im Verhalten des erwähnten Milliardärs.

Das Kontinuum des möglichen materiellen Besitzes ist ein endliches; das ist doch völlig klar, oder? Wieso strebt man dann danach, Systeme zu errichten, die eine unendliche Menge von Besitz erzeugen oder zur Verfügung stellen sollen?

Oder wird nur versucht, von dieser endlichen Menge durch all diese unlauteren Konstruktionen einen nahezu unendlich großen Anteil für sich abzuzweigen oder anderen zu versprechen, um an deren Geld zu kommen? Wer das versucht, liegt aber selbst im Erfolgsfall falsch, denn eine solche Sucht zerstört das soziale Wesen des Menschen und versperrt ihm, weil es gegen seine eigentliche Natur ist, den Weg zum persönlichen Glück ebenso wie den Weg zum Glück im persönlichen Umfeld, das ja auch gerne als Entschuldigung für Gier genommen wird ( „Ich muss für die Familie sorgen.“ )

Es liegt eine große (Erkenntnis-)Chance in der derzeitigen Krise. Diese Krise wird auch wieder vergehen, das ist sicher. Aber dann ist auch die Chance zum Lernen vergangen, die wir besser jetzt ergreifen, wo uns der Frack noch saust.

Ich wünsche uns allen ein besseres 2009 und eine noch bessere Zukunft all die anderen Jahre ... gehen Sie lieber spazieren, als Börsenkurse am PC zu verfolgen.

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Mittwoch, 24. Dezember 2008

Selektion durchgeführt

Hmm, jetzt haben Sie es also in Großbritannien gemacht. Zwei Embryos hinsichtlich ihrer genetischen Merkmale für das Geborenwerden und das Leben ausgesucht. Und 9 weitere verworfen.

Hintergrund war ja, dass in den Familien der werdenden Eltern eine massive genetische Vorbelastung für Brustkrebs vorhanden ist. Die selektierten Embryonen tragen das sogenannte Brustkrebs-Gen nicht, das mit 50-85%iger Wahrscheinlichkeit bei einem mit dem Gen belasteten Kind zum Ausbruch von Brustkrebs im Erwachsenenalter geführt hätte.

Ich stelle mir jetzt vor, dass diese Familie das nicht gemacht hätte. In etwa 15 bis 25 Jahren hätte dann eine junge Frau vielleicht ihre Eltern angegriffen:
„Warum habt Ihr mich nicht mit den damaligen Möglichkeiten der Medizin ohne das verdammte Gen zur Welt kommen lassen?“
„Weil Du dann nicht auf der Welt wärest. Man hätte Dich verworfen.“
Und wenn dann, wiederum zwanzig Jahre später, die nicht mehr so junge Frau an Krebs erkrankt, dieser aber im ganz frühen Stadium behandelt und geheilt wird, denn die Frau betriebe natürlich eine sehr gewissenhafte Vorsorge, dann wird diese Frau spätestens verstanden haben. Und ihre Eltern.

Suchen Sie nicht danach, mit technischen Mitteln Perfektion zu erreichen. Perfektion ist unerreichbar, man kann sich ihr nur annähern. Aber nur durch eigene Anstrengungen und harte Arbeit an sich selbst und nicht durch Eingriffe von außen. Anders wäre auch schlecht.

Mehr Infos? Bitte hier weiterlesen.

Ach ja - frohe Weihnachten Ihnen allen ...


Mittwoch, 17. Dezember 2008

Fade away ...

„It´s better to burn out than to fade away“ fand Neil Young schon vor vor vielen Jahren. Wenn man sich die ganzen alten Rockstars so anschaut, scheint dieser Spruch nicht so sehr viel Eindruck gemacht zu haben (und das ist auch gut so, denken Sie bspw. nur, was wir vermissen würden, wenn wir heute nicht alle auf Keith Richards 65sten anstoßen könnten - cheers).

Aber irgendwas ist schon dran an dem Spruch, denn ein langsames Schwinden hat - neben allem potenziellen Leiden, das hinter dem Bild eines konkreten Schwindens stehen mag - etwas sehr Trauriges.

Daran musste ich zuerst denken, als ich gerade las, dass die Astrophysik einen großen Sprung bei der Erklärung des Universums vorgenommen hat. Durch die Untersuchung kosmischer Röntgenstrahlung ist es gelungen, der geheimnisvollen Dunklen Materie ein bisschen weiter auf die Spur zu kommen. Das Geheimnis ist noch nicht gelöst, aber es sind weitere Indizien für die Wirkung der „dark matter“ gefunden worden.

Damit verdichten sich auch die Hinweise darauf, wie es einmal mit dem Universum einmal enden wird. Die große Frage ist ja, ob das Universum einmal implodieren wird oder ob es immer weiter wächst, sich immer weiter ausdehnend immer kälter und dunkler wird, bis nur noch eine große, fast leere Schwärze übrig ist, die man genauso gut als Nichts bezeichnen könnte.

Und das scheint die Wirkung der Dunklen Materie zu sein. Sie sorgt wahrscheinlich mit einer negativen Gravitationswirkung dafür, dass die Expansion des Universums immer weiter geht. Hier die Kurzfasssung von e! Science-News:
„These results have consequences for predicting the ultimate fate of the universe. If dark energy is explained by the cosmological constant, the expansion of the universe will continue to accelerate, and the Milky Way and its neighbor galaxy, Andromeda, never will merge with the Virgo cluster. In that case, about a hundred billion years from now, all other galaxies ultimately would disappear from the Milky Way's view and, eventually, the local superclusters of galaxies also would disintegrate.“

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Praktische Auswirkungen hat das natürlich nicht. Aber es stimmt mich irgendwie traurig. The universe fades away ... Das ist meiner Meinung nach mit Sinnlosigkeit behaftet. Ein Universum, das nach großartigem Urknall irgendwann wieder zusammenschnurrt und implodiert, das kommt mir lebendig vor, das erweckt in mir das Bild eines Pulsierens, denn ich bin sicher, dass die Implosion irgendwo zu einer neuerlichen Explosion, einem neuen Urknall führt. Das kommt mir vor wie ein Abbild des Lebens ... ein Abbild des Zyklus aus Geburt und Tod.

Nehmen Sie demgegenüber ein schlichtes Versanden in der Unendlichkeit. Traurig, oder?

Hilft aber nix, mit Tatsachen - besonders denen der Naturgesetze - muss man leben. Und praktische Auswirkungen hat es ja, wie gesagt, keine.

Samstag, 6. Dezember 2008

Nachgewiesen: Geteilte Freud' ist doppelte Freud' ...

Eine über fast 20 Jahre angelegte Studie von James Fowler und Nikolas Christakis mit mehr als 5 000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern hat jetzt Beweise dafür erbracht, dass an dem Sprichwort von der geteilten Freude etwas dran sein muss. Es konnte nämlich gezeigt werden, dass Glücklichsein auch ein soziales Phänomen ist, ein Phänomen vor allem, das sich in sozialen Netzwerken wie Familien, Nachbarschaften, Betrieben, Vereinen usw. in der Art einer Grippeinfektion verbreitet.

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Die Studie, ein Nebenprodukt einer Langzeituntersuchung über Herzkrankheiten, die seit 1948 in Massachusetts, USA, durchgeführt wird, konnte zeigen, dass die Empfindung, glücklich zu sein, sich in sozialen Gruppen verbreitet und zwar über bis zu drei Stufen, so dass also ein glücklicher Ehemann einer Kollegin aus dem Sportverein Ihrer Frau, den Sie nie kennenlernen werden, dazu beiträgt, Ihr Leben zu verbessern. Und was noch besser ist, Unglücklichsein verbreitet sich auf diesen sozialen Wegen viel schlechter als Glücklichsein. Das steht in einer vorgestern erschienen Studie des British Medical Journal, deren Text kostenfrei online heruntergeladen werden kann, und zwar hier. Eine Zusammenfassung der Ergebnisse gibt es bei e-Science-News. Eine deutschsprachige Quelle ist mir leider nicht bekannt.

Die Begründung für die Infektiösität positiver Stimmungen wird von den Forschern im Bereich der Evolutionsbiologie gefunden, das Phänomen wäre also somit genetisch determiniert. Es ist seit langem bekannt, dass es eine biologisch fundierte Anlage zur Empathie, zum Mitfühlen also gibt, die auch soweit geht, dass eine nicht geringe Wahrscheinlichkeit besteht, sich von den Stimmungen anderer Menschen beeinflussen zu lassen: Dein Lachen ist ansteckend, sagt schon der Volksmund und liegt damit wie so oft richtig. Auch bei Primaten gibt es das Phänomen der „play faces“, der freundlichen Gesichtsausdrücke, die den Zusammenhalt in Affenhorden stärken.

Genauso wie Gelächter und Lächeln dient demnach auch beim Menschen die Empathie dazu, soziale Bande zu stärken. Das ist soweit nichts Neues. Was aber neu ist, ist erstens, dass das im Vergleich zu bloßem Lächeln äußerst komplexe Gefühl des Glücklichseins sozial übertragen wird und dies zweitens über weitere Strecken als von Individuum zu Individuum, nämlich quer durch soziale Netzwerke und über die Grenzen des persönlichen Bekanntseins hinweg. Kaskaden des Glücks sind über Bekanntschaftsgruppen hinweg beobachtbar.

Das ist im Übrigen auch ein in keiner Weise überraschender Befund, auch wenn der Nachweis erst jetzt erstmals gelang. Denn Glücklichsein ist eine ganz wesentliche Bedingung für das gelingende Leben eines mit Bewusstsein und Selbstbewusstsein ausgestatteten Geschöpfes, eines Geschöpfes also, das auch unabhängig von Instinkten sein Leben führen muss. Dass die Evolution eine Übertragbarkeit dieses Zustandes hervorgebracht hat, ist nur eine weitere Ausformung der evolutionstypischen Eigenschaft, alle möglichen Bedingungen für das Überleben zu fördern. Dass sich Unglücklichsein - wenn auch aus noch nicht geklärten Umständen - nicht so gut verbreitet, ist ein weiteres Indiz für die Stichhaltigkeit der Hypothese von der evolutionsbiologischen Herkunft des nachgewiesenen Phänomens.

Ich halte das für einen weiteren Indikator dafür, dass große Teile der oft verteufelten soziobiologischen Annahmen richtig sind (der ‚böse’ Edward Wilson - Sie erinnern sich?), vor allem der Teil, der besagt, dass wir Menschen schon von unserer Biologie her soziale Wesen sind, die einander zur bestmöglichen Entfaltung der Persönlichkeit wie auch des persönlichen Glückes brauchen. Da dies aber nur bei Beachtung ethischer Grundregeln geht - schließlich liegen uns auch negative Emotionen wie Neid, Habgier, Eifersucht inne - sehe ich mich ein weiteres Mal darin bestätigt, die von der Philosophie schon lange für überholt gehaltene Gefühlsethik David Humes zu rehabilitieren.

Das ist das Programm, wie ich es in meiner Dissertation ausführte. Dort schlug ich vor, eine durch rationale und an John Rawls´ Spzialphilosophie orientierte Gesetze eingegrenzte Emotionalität als Richtschnur für das bestmögliche Zusammenleben zur Geltung zu bringen. Der nun vorgelegte Befund über die Verbreitungsweise von Glücklichsein hat zwar direkt nichts mit Ethik zu tun, aber er weist auf den Stellenwert des Glückes für das Überleben selbstbewusster Lebewesen hin.

Dass dieses Glück im hohen Maße durch die soziale Lebensweise in Gruppen gefördert wird und durch diese Lebensweise verstärkt wird, während Unglücklichsein diese Verstärkung nicht erfährt, bedeutet, dass unsoziale Verhaltensweisen wie Egoismus, Rücksichtslosigkeit und sozialpathologische Verhaltensweisen, für das eigentliche Wesen des sozialen Lebewesens Mensch nicht natürlich sind, sondern Auswüchse darstellen, die sich für das Glück und Überleben der Menschen als kontraproduktiv erweisen. Und das ist wiederum ein Befund, der für die Ethik von hoher Relevanz ist.

Eine Ethik, die wie die von mir vorgeschlagene Gefühlsethik beschaffen ist, schafft genau den Raum, der für die Verbreitung des Glücklichseins förderlich ist. Insofern lese ich den Befund aus der Studie von Fowler und Christakis als Bestätigung dafür, mit meiner Ethik auf dem richtigen Weg zu sein.

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Allerdings gibt es keinerlei Erkenntnisse darüber, wie es mit der Verbreitung des Glücklichseins in internetbasierten sozialen Netzwerken wie MySpace, Facebook, Studi- und Schüler VZ oder Xing ist. Da sich in der Studie jedoch zeigte, dass die infektiöse Verbreitung von Gefühlen stark von der Nähe der Menschen zueinander abhängt, glaube ich nicht, dass Computernetzwerke in der Lage sind, Glückscluster in der gleichen Art auszubilden wie Netzwerke auf der Basis persönlichen Kontakts. Da fehlt einfach eine wichtige soziale Komponente, die sich nicht technisch vermittelt erleben lässt, wie ich schon vor über zehn Jahren im Computer Mediated Magazine ausführte.

Zumindest aber sind Computernetzwerke dazu in der Lage, Erstkontakten den Weg zu ebnen und später, wenn man sich im echten Leben kennen und mögen gelernt hat, Kontakte aktuell zu erhalten. Zudem werden die Kontakte über weit auseinander liegende Gruppenzugehörigkeiten hinweg - wie verschiedene Länder, Ethnien und Weltanschauungen - deutlich vereinfacht und schaffen so vorher in dieser Form nicht existierende Berührungspunkte, die sich zu neuen Gruppen und neuen Verbindungen zwischen Gruppen ausbilden können. So gesehen können Computernetzwerke als Keimzellen sozialer Gruppen dienen und später die Aufrechterhaltung von Verbindungen stark vereinfachen. Indirekt dienen sie dann auch dazu, Glück zu verbreiten ...



Freitag, 5. Dezember 2008

Was uns in der Krise wirklich fehlt ...

... das haben heute die Kabarettisten Jürgen Becker und Didi Jünnemann in der Frühstückspause auf WDR2 genial auf den Punkt gebracht. Deshalb heute mal nix von mir, sondern O-Ton der Herren Becker und Jünnemann:

„An den vielen blöden Vorschlägen aus Politik und Wirtschaftslobby [zur Bewältigung der Finanz- und Wirtschaftskrise] kann man seh´n, wat wir heute wirklich brauchen: Bildung!“

In diesem Sinne ...

Mittwoch, 3. Dezember 2008

Bildungsfinanzbericht 2008 - traurig, traurig ...

Gerade wurde der Bildungsfinanzbericht 2008 veröffentlicht. Ganz frisch und deshalb noch ohne Kommentar von selbstbeweihräuchernder Politikerseite, die sicher hervorheben wird, dass die Bildungsausgaben seit 2005 bundesweit deutlich anstiegen.

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Ja, stimmt schon. Von beschämend niedrigem Niveau stiegen die Ausgaben auf viel zu niedriges Niveau. Denn die wichtigere Zahl ist der Anteil der Bildungsausgaben am Bruttoinlandsprodukt (BIP) und dieser Anteil ist gesunken (vgl. S. 15). Das stellt nämlich in aller Deutlichkeit heraus, dass das deutsche Bildungsbudget klar hinter der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung zurückliegt.

Das ist aber für ein Land, das zunehmenden Fachkräftemangel erwartet, dass mangels anderer Rohstoffe vor allem auf sein ‚Humankapital’ (was für ein Wort) setzt und dass enorme politische Probleme kriegen wird, wenn der Lebensstandard, der in hohem Maße von der Bildung und Ausbildung seiner Bürgerinnen und Bürger abhängt, nennenswert sinkt, eine Entwicklung, die Politiker wohl „nicht hinnehmbar“ nennen würden - wenn nicht ein sehr großer in großen und kleineren Koalitionen versammelter Teil von ihnen an dieser Entwicklung aktiven Anteil hätte ...

Schade, dass dieser Befund auch wieder ohne Beachtung und Konsequenzen untergehen wird ...

Vielen Dank für die Geburtstagswünsche, ...

... die dieses Jahr in großer Zahl eintrafen. Ich habe mich sehr gefreut.

Ich bemühte mich gestern, mich bei allen lieben Menschen persönlich zu bedanken, aber teils kamen über Social Networks und andere Quellen ja auch Sammelglückwünsche. Euch allen vielen Dank dafür, dass Ihr an mich gedacht habt!!!

Also - 46 Jahre, aber unverdrossen und zuversichtlich geht es weiter. Ich blicke auf ein gutes Jahr mit einigen Erfolgen zurück - Ehrung durch Elffeast, 1. und 2. Preis beim Deutschen Phantastik Preis, ein tolles Buch zusammen mit Margaret Hiley, ein deutliches Umsatzwachstum meiner kleinen Firma. Ein paar Rückschläge und die eine oder andere kleine Enttäuschung hat es auch gegeben, aber das Positive überwiegt bei Weitem.

Letzteres vor allem, weil ich mich auf so viele liebe Menschen verlassen kann, die mir vielfältig verbunden sind. Teils auch Menschen, die ich nie im realen Leben getroffen habe, teils Menschen, die nach Jahren ohne jeden Vorbehalt an alte Freundschaften anknüpften und natürlich all jene treuen Wegbegleiter, mit denen ich zusammenarbeiten und -leben darf.

Vor allem aber geht natürlich der höchste Dank an meine Familie für ein wirklich gutes Jahr!

Bis bald!